Mensa Mainz
Bauherr: Land Rheinland-Pfalz, UniversitätsbauamtPlanung/Realisierung: 1970 – 1984
Eigentümer: Land Rheinland-Pfalz
Projektpartner: Bauleitung: König, Kunst: FH Pforzheim
Auftragsmodus: Eingeladener Wettbewerb
Eine Mensa, in der zu den Mahlzeiten ca. 7.500 Teilnehmer essen wollen, kann nur mit einem fast industriell organisierten Produktionsbereich funktionieren. Die Industrie arbeitet bekanntlich mit horizontal angelegten Materialflüssen. Aus diesem Grund sind die wichtigsten Bereiche einer Mensa, Großküche und Speisesaal, auf einer Ebene angelegt worden. Zugangswege, Erschließungshallen, eine kleine Einkaufstrasse, eine Cafeteria, Wirtschafts-räume und sonstige Nebenräume sind ins erste Obergeschoß gelegt worden. Von hier aus können mit kurzen Wegen über Zugangstreppen die erdgeschossigen Ausgaben, zwischen Küche und Eßsaal gelegen, auf kürzestem Weg erreicht werden.
Die Organisation ist das eine. Das weitaus Wichtigere jedoch ist die Frage, auf welche Weise ein solcher Massenprozess so gestaltet werden kann, dass für jeden Essensteilnehmer wieder eine eigenständige Situation geschaffen werden kann, die ihm das Gefühl gibt, einen überschaubaren Nahbereich vorzufinden.
Trotz Beschränkung der Baumittel ist es gelungen, durch dynamisch miteinander kommunizierende Einzelbereiche dieses Phänomen zu erreichen. Die hierbei verwendeten Mittel sind geschwungene und teilweise begrünte Trennwände. Das Material der Tische ist Weißbuche, die Stühle ebenfalls aus Holz, die Beleuchtung ist individualisiert, dicht über den Tischen. Hierdurch ergibt sich trotz annehmbarer Höhe des Speisesaals eine am Typus ‚Wirtshaus’ angelehnte Essenssituation.
Das gefaltete Dach ist ganz in Holz konstruiert, um auch so über die gesamte Eingangs- und Cafeterien-Ebene ‚Wohnlichkeit’ zu schaffen.
Die Mensa, mit ihren emotionalen Aspekten ist bewußt als Kontrapunkt zur Rationalität eines Universitätsbetriebes konzipiert.