Prof. Hans Auras  |  Freier Architekt BDA

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Werk

Öffentliche Bauten | Gewerbliche Bauten | Wohnbauten

Psychiatrisches Sonderkrankenhaus, Reutlingen

Bauherr: Gustav Werner Stiftung
Planung: 1976
Auftragsmodus: Planungsgutachten

In diesem Planungsgutachten, wurde eine organisatorisch strenge und höchst wirksame Form der Anlage zugrundegelegt, ein Y-Typ. Dieser wurde addiert und in der Höhe gestaffelt. So wurde trotz flächiger Struktur eine vertikale Vernetzung geschaffen, aus der sich eine kompakte Organisation ergab.

Die sternförmigen Grundelemente der Anlage bilden kleine Zentren mit nicht übermäßig langen Flügeln. Um eine Individualisierung des Gebäudes zu ermöglichen, auch im Hinblick auf die später darin lebenden sensibel reagierenden Patienten, konnten innerhalb dieser kurzen Gänge Differenzierungen vorgenommen werden. Die Türe des einen Zimmers liegt in einer Nische, die andere liegt am Ende des Flures, die dritte liegt an einer Glaswand, die vierte an einer gebogenen und geschlossenen Wand; und so lassen sich eine Unzahl von verschiedenen Situationen schaffen. Der psychisch Kranke findet so eine Identität für sein Zimmer vor, was ihm selbst unbewußt Geborgenheit suggeriert.

Aus dem gleichen Grund entstanden viele Höfe, nicht ganz geschlossen, aber doch so weit, daß sie räumlich ablesbar wurden. Das Empfinden von Freiheit des Patienten sollte im Vordergrund stehen. Flachgeneigte Dächer mit großzügigen Dachüberständen und sichtbaren Holzkonstruktionen als Merkmal der ›Hütte‹, übertragen auf eine große Klinik.