Prof. Hans Auras  |  Freier Architekt BDA

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Werk

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Schulzentrum Fellbach-Schmiden

Bauherr: Gemeinde Schmiden
Planung/Realisierung: 1960 – 1970
Eigentümer: Stadt Fellbach
Auftragsmodus: Offener Wettbewerb
Veröffentlicht in : d-extrakt, Heft 7, Dezember 1970, Geneigte Dächer im Schulbau Informationsdienst für neuzeitliches Bauen

Der Fellbacher Stadtteil, in dem diese Grund- und Realschule mit Sporthallen, Kindergarten und Ortsbücherei steht, war zur Zeit ihrer, in zwei Bauabschnitten erfolgenden, Entstehung stark von einer dörflichen Gebäudestruktur geprägt. Gegen den damaligen Trend zu Flachdächern wurde eine gefaltete Dachlandschaft realisiert. Eine um einen großen Innenhof gruppierte, teils ein-, teils mehrgeschossige Anlage ist so ausgebildet worden, dass trotz eines großen Klassenprogramms keine langen Flure oder schematische Klassenaufreihungen entstehen konnten. Eine hallenartige Erweiterung des Flures mit zwei angrenzenden Klassen wird zur Aula, wenn die Faltwände geöffnet werden. Das Sonderklassengebäude enthält den Physiksaal, den Religionsraum, Handarbeits- und Werkräume, alle Räume der Schulverwaltung und eine getrennt erschlossene Ortsbücherei, die zugleich Schulerbücherei ist.

In der Turn- und Schwimmhalle liegen alle Sonderfunktionen in einer Mittelspange, zu beiden Seiten dieser jeweils die Turn- und die Schwimmhalle. Das ursprünglich als Lehrschwimmbecken vorgesehene Schwimmbecken mit dem ohnehin erforderlichen technischen Aufwand wurde zur Benutzung für weitere Bevölkerungskreise mit einer hydraulischen Hebebühne versehen, durch die die Wassertiefe zwischen 30 und 180 cm variieren konnte.

Es stellte sich noch die Frage nach der geeigneten Materialwahl und geeigneter Oberfläche und Herstellungstechnik. Die Lösung dieser Fragen hing nicht nur von der ästhetischen Betrachtung ab, sondern auch von der Betrachtung der Unterhaltskosten. Sichtbeton, Holz, sinnvolle Verwendung neuer Anstrichmittel und strapazierfähige neue Anstrichtechniken konnten Unterstützung bieten.

Die Identifizierung mit dem Ort war durch die Dächer gegeben. Die Verbindung zu einem schulischen Geschehen, quasi als Insel im städtebaulichen Umland, wurde durch die große Atriumform bewirkt. Ringsherum ist die Stadt auf die Gebäudegruppe zugewachsen. Aber das Zentrum ist geblieben.

(aus dem Text zur Einweihungsschrift)